Ambulante Vasektomie (Sterilisation)

Bei uns haben Sie die Möglichkeit sich über die Sterilisation beim Mann ausführlich beraten zulassen.

Wenn Sie eine Beratung bzgl. einer Vasektomie wünschen (wird durch Dr. Sokolowsky durchgeführt), sprechen Sie uns gerne an.

Die sicherste Verhütungsmethode seitens des Mannes ist die sog. Vasektomie. Es handelt sich hierbei um eine Unterbindung der Samenleiter, um einen Spermientransport Richtung Prostata und Harnröhre zu verhindern. Weltweit haben sich ca. 40-60 Mio. Männer einem solchen Eingriff unterzogen.

Die Vasektomie kann als komplikationsarmer Eingriff ambulant durchgeführt werden.
 

Im Folgenden finden Sie eine FAQ zum Thema Sterilisation die Ihnen bei evtl. erste Fragen helfen kann.

Hauptgrund für eine Sterilisation ist eine abgeschlossene Familienplanung und der Wunsch nach einer sicheren Verhütungsmethode, die für die Partnerin nicht belastend ist. Der Eingriff ist darauf ausgelegt zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit zu führen.

Ein erneutes Zusammenfügen der Samenleiter ist mit mikrochirurgischen Operationsverfahren technisch möglich, allerdings deutlich aufwändiger und nicht immer erfolgreich (s.u.).

Patienten, die sich für eine Vasektomie entscheiden, sollten dies im Bewusstsein tun, dass es sich hierbei um eine definitive Entscheidung handelt.

Gründe, die eher gegen eine Vasektomie sprechen sind eine bisherige Kinderlosigkeit, Alter < 30 Jahre, chronische Hodenschmerzen und keine aktuelle Partnerschaft.

Da es sich bei einer Vasektomie nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, werden die Kosten weder von der gesetzlichen Krankenversicherung noch von der privaten Krankenversicherung getragen.

Schematische Darstellung der Vasektomie

Die Vasektomie wird in der Regel durch einen Urologen ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Auch eine Durchführung in Vollnarkose ist möglich, wobei die Narkosekosten ebenfalls vom Patienten zu tragen sind.

Der Urologe eröffnet die Haut des Hodensacks auf beiden Seiten jeweils mit einem kleinen wenige Millimeter langen Schnitt und durchtrennt die Samenleiter. Dabei wird meistens ein Teilstück des rechten und linken Samenleiters entfernt.

Anschließend werden die Enden der Samenleiter vernäht und mit Strom verödet. Bei Operationsende liegen die Enden der Samenleiter in unterschiedlichen Gewebsschichten.

Die Vasektomie ist die sicherste Verhütungsmethode für den Mann. Der Pearl Index beträgt bei diesem Eingriff 0,1. Das heißt, dass von 1000 Paaren, die ein Jahr ungeschützten Geschlechtsverkehr haben und auf diese Verhütungsmethode vertrauen, eine Partnerin schwanger wird.

Der Pearl-Index der oft verwendeten Pille zur Verhütung bei der Frau liegt im Vergleich dazu mit 0,1-0,9 höher.

Die Methode bietet daher zwar eine sehr hohe, aber genauso wenig wie andere, keine 100% Sicherheit. Auch nach Jahren können durch Regenerationsprozesse im Körper spontane Wiederherstellungen der Kontinuität der Samenwege beobachtet werden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür mit 0,03-1,2 % in verschiedenen Studien sehr niedrig ist.

Nach erfolgreicher Vasektomie können noch mehrere Monate lang befruchtungsfähige Spermien in der Samenflüssigkeit vorhanden sein. Deshalb ist anfangs noch eine zusätzliche Verhütung erforderlich.

Die allgemeine Empfehlung lautet nach Vasektomie eine Ejakulatkontrolle und im Abstand von einigen Wochen eine 2. Ejakulatkontrolle durchzuführen. Vor der ersten Ejakulatkontrolle sollten dabei mindestens 20 Ejakulationen erfolgt sein.

Sind in beiden Ejakulatuntersuchungen keine Spermien vorhanden, kann die Freigabe erfolgen und auf zusätzliche Verhütung verzichtet werden.

Auch nach der Sterilisation werden weiter männliche Samenzellen im Keimgewebe des Hodens gebildet. Da die Samenfäden durch die Durchtrennung und Unterbindung der Samenleiter nicht mehr nach außen gelangen können, werden sie im Nebenhoden vom Körper abgebaut. Dieser Prozess läuft vom Patienten unbemerkt ab und ist nicht schmerzhaft.

Der Hormonhaushalt des Mannes wird durch den Eingriff nicht gestört. Die Vasektomie hat keine körperlichen Auswirkungen auf die Versteifung des männlichen Gliedes (Erektionsfähigkeit) und auf den Samenerguss (Ejakulation). Die Samenflüssigkeit ohne Samenfäden (Spermien) ist optisch nicht vom ursprünglichen Zustand zu unterscheiden.

Grundsätzlich ja. Es besteht die Möglichkeit einer Wiederherstellungs-Operation (sog. mikrochirurgische Vaso-Vasostomie).

Beide Enden der Samenleiter werden hierbei unter dem Operationsmikroskop nach Entfernung der narbigen Enden wieder zusammengenäht. Der Eingriff erfolgt an spezialisierten Zentren und ist sowohl medizinisch, als wie auch finanziell deutlich aufwändiger als die Vasektomie.

Der Wahrscheinlichkeit einer erneuten Durchgängigkeit der Samenleiter erreicht um die 85%, wobei je nach Zeitraum zwischen Vasektomie und Vaso-Vasostomie die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien dauerhaft unter den Ausgangswerten zurückbleiben kann.

Unmittelbare Folgen des operativen Eingriffs können das Auftreten von Schmerzen im Hodenbereich sein, die meist nach wenigen Tagen abklingen.

Generell kann es zu einer Nachblutung oder Wundheilungsstörung/Wundinfektion kommen.

Wie bereits erwähnt kann auch im langfristigen Verlauf eine Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Samenleiter spontan auftreten. Die Häufigkeit einer sog. späten Rekanalisierung wird mit 0,03-1,2 % angegeben.

Die sog. frühe Rekanalisierung, d.h. ein weiter vorhandener Nachweis von beweglichen Spermien in den Ejakulatuntersuchungen unmittelbar nach der Vasektomie, tritt mit einer Häufigkeit von 0,2-5% auf und kann eine Wiederholung des Eingriffes notwendig machen.

Um partnerschaftlichen Problemen vorzubeugen, empfiehlt sich im Vorfeld eine gemeinschaftliche Beratung mit dem Lebenspartner.

Eine sehr seltene aber störende Folge einer Vasektomie können chronische Schmerzen im Hodenbereich sein. Diese sind oft schwer zu therapieren und können teilweise in einer erneuten mikrochirurgischen Vaso-Vasostomie münden.

Quelle Texte / Bildmaterial: Urologenportal.de